Nun, ein Taliban-Bart ist er nicht gerade.
Taliban-Bärte sind viel länger, deutlich ungepflegter und ich möchte auch nicht
an jedem Flughafen von der Polizei angehalten und verhört werden. So ein
modischer 3-Tage-Bart wie bei Javier Bardem ist er auch nicht. Erstens ist
meiner nach drei Tagen noch längst nicht so weit und zweitens, ja, zweitens
trage ich ihn eben länger, auf meine Art.
Mein Bart ist von einem leicht rötlichen
Braun. Vor zwei Jahren war er eher noch ein sanfter Flaum, nun wächst er schon
dicht und kräftig. Er will gepflegt sein, mit Shampoo gewaschen und immer
wieder mit der Schere in die rechte Form getrimmt. Sonst sieht er schnell
strubblig und ungepflegt aus. Alle vier bis sechs Wochen gehe ich zum Friseur
und der nimmt sich dann auch meines Bartes an. Irgendwie kann er das besser als
ich, aber ich lerne noch.
Meine Familie und Freunde meinen, der Bart
stehe mir und ich sähe distinguierter aus. Mein Vater nennt mich manchmal
Seebär wegen meines Barts und meines Segelns, ich ihn, wenn er nicht rasiert
ist, Waschbär, denn sein Barthaar ist teilweise bereits etwas ergraut.
Mein Bart macht mich auch deutlich älter.
Manchmal ist das ein Vorteil, zum Beispiel abends an der Bar, hingegen ein
Nachteil, wenn ich noch ein Juniorenticket bekommen sollte und man mir nicht glaubt,
dass ich noch nicht einmal 18 bin. Auf jeden Fall: Ich liebe meinen Bart!