Montag, 29. Oktober 2012

Doppelt so viel hören können, als reden!


Im Dialog mit anderen Menschen ist das Zuhören mindestens ebenso wichtig, wie das Reden. Zuerst muss dem Gesprächspartner Respekt entgegen gebracht werden. Es ist nicht nur äusserst unhöflich, ihm ins Wort zu fallen und die eigene Meinung zur Sache ständig in seinen Diskurs einzubringen, es ist auch unklug. Erst durch Zuhören und Schweigen wird es dem Gesprächspartner möglich, seine Gedanken umfänglich darzulegen. Die Zeit des Zuhörens und Schweigens erlaubt es andererseits dem Zuhörer zu überlegen, welche Antwort nun wohl angebracht sein wird. Daneben zwingt die Stille des Zuhörers den Gesprächspartner weiter zu reden und sich noch tiefer gehend zum Thema zu äussern. Hier ist die Geduld des Zuhörers gefordert. Hat der Gesprächspartner nun seine Argumentation beendet und fällt ihm im Moment nichts mehr ein, kann der Zuhörer durch kurze Fragen zum Thema  den Gesprächspartner dazu zu bringen, noch weitere, neue Gedanken darzulegen. Das Gespräch ähnelt dann immer mehr einem nassen Waschlappen, den man durch die richtige Technik bis zum letzten Tropfen auswindet. Dieser letzte Tropfen stellt dann häufig die Quintessenz des Gesprächs dar. Erst durch bewusstes Zuhören kommt man in einem Gespräch bis zu diesem wichtigen Punkt.
Das alte chinesische Sprichwort, welches dem Philosophen Konfuzius zugeschrieben wird, umschreibt dies wie folgt: „ Die Menschen haben zwei Ohren aber nur einen Mund, so dass sie doppelt so viel hören können, als sie reden.“